CDA besucht Biogasanlage in Rehme

Rainer Meyer und Heinz-Wilhelm Reker zeigen Weg der Energiegewinnung

Wie entsteht aus Mais und tierischen Exkrementen neue Energie? Dieser Frage ist der Kreisverband der Christlich Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA) auf dem Gelände der Biogasanlage in Rehme nachgegangen.

Jeden Sommer macht sich der Kreisverband Minden-Lübbecke auf den Weg, Betriebe und Einrichtungen kennenzulernen. »Wir sehen uns die Bereiche Produktion, Dienstleistung und Soziales an«, erklärte der Kreisvorsitzende Günter Obermeier. Er freute sich über die hohe Teilnehmerzahl und vor allem über die Teilnahme von Bundestagsmitglied Tim Ostermann.

Den Besuch in der Biogasanlage von Rainer Meyer und Heinz-Wilhelm Reker hatte der Bad Oeynhausener Hans Flagmeier organisiert. Auch der Bürgermeisterkandidat der CDU, Kurt Nagel, sowie die Bezirksvorsitzende der CDA Ostwestfalen-Lippe, Angelika Gemkow, waren gekommen.

In der Anlage der Landwirte Meyer und Reker wird seit 2011 Energie aus nachwachsenden Rohstoffen, Mist und Gülle produziert. »Wie bei der Sauerkrautherstellung wird die Maissilage gehäckselt, verdichtet und möglichst luftdicht verpackt«, erklärte Rainer Meyer vor dem Lager der Maissilage die Abläufe auf der Anlage anschaulich. Vorurteile, die Biogaslagen häufig entgegen schlagen, sprach er ebenso an und versuchte, diese aufzuklären. So werde Hühnermist, mit dem die Fermentierer »gefüttert« werden, immer unter der Maissilage gelagert, um ein Durchdringen des Geruchs zu verhindern.

Auch einen Blick in den Vorraum des Fermentierers, dem täglich 24 Tonnen Mais, vier Tonnen Hähnchenmist sowie sechs Tonnen Gülle zugeführt werden, konnten die Besucher werfen. Durch Zersetzungsprozesse werde das gewünschte Gas gebildet, erklärten die Betreiber. Dabei betonte Rainer Meyer, wie empfindlich die Anlage und wie wichtig die durchgängige Betreuung dieser ist: »Schon Abweichungen von 0,2 bis 0,3 Grad Celsius haben massive Auswirkungen auf die Gasproduktion.« Denn die Bakterien, die für die Zersetzung sorgen, brauchen eine konstante Temperatur. Die Heizung, die dafür erforderlich ist, wird kostengünstig mit der hauseigenen Energie aus den zugehörigen Blockheizkraftwerken betrieben.

»Außerdem liefern wir 100 Prozent der Wärme für die Gärtnerei Schlüter und mehr als die Hälfte der Wärme für das Schulzentrum Süd«, sagte Rainer Meyer. Offen sprach der Landwirt auch mögliche Kritik an, die in Zusammenhang mit Energie aus Lebensmitteln immer wieder geübt wird. »Ja, wir beanspruchen Nahrungsmittel für die Erzeugung von Energie. Aber da in diesem Jahr die neue Agrarreform die Stilllegung von fünf Prozent Ackerfläche fordert, kann das alles doch nicht so schlimm sein«, gab er zu bedenken. Auch sehe er kein Problem im Maisanbau im Stadtgebiet. Der mache nur zwölf Prozent der Anbaufläche aus und würde wegen der Wuchshöhe nur scheinbar das Landschaftsbild dominieren. Für Angelika Gemkow war es der erste Besuch einer Biogasanlage. Sie lobte den kurzen Weg, den die aus dem Stadtgebiet angelieferte Maissilage mache, wie auch die kurze Distanz der gewonnenen Energie zum Endverbraucher.